Was möchten Sie über Schwarze Seife wissen?
Schwarze Seife – Natürliche Hautpflege
Gestern noch ein Geheimtipp für die Hautpflege und Bekämpfung von Hautproblemen und heute schon eines der beliebtesten Naturpflegeprodukte – die traditionelle afrikanische Schwarze Seife.
Es wird behauptet, dass Schwarze Seife für viele Menschen ein kleines Stück Magie ist: Peeling, Feuchtigkeitscreme, Pflegeseife und Anti-Pickel Lösung alles in einem. Die Haut wird rein und strahlend für nur wenige Cent pro Tag.
Was genau verbirgt sich dahinter und wird die afrikanische Schwarze Seife ihrem Ruf wirklich gerecht? Ich selbst habe drei Jahre Erfahrung im Umgang mit diesem geheimnisvollen Stück Seife und möchte mein Wissen hier mit Ihnen teilen.
Wundermittel oder Mythos?
Was Sie in diesem Artikel lernen werden:
- Woher Schwarze Seife kommt
- Aus was sie besteht und wie sie hergestellt wird
- Welche positiven/negativen Effekte sie hat
- Worauf bei der Anwendung zu achten ist
Die Herkunft der Schwarzen Seife
Bereits seit Jahrhunderten wird vor allem in Nigeria, Ghana, Togo und Benin etwas mit dem Namen ose dudu (ose = „seife“ und dudu = „schwarz“) zum einen für die Körperpflege und -hygiene, zum anderen jedoch auch beim Auftreten von Haut- oder Haarproblemen genutzt. Ob ölige Haut, trockene Haut, Juckreiz oder Hautveränderungen, wie Akne und Ekzeme, sogar während der Schwangerschaft zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen und hormonell bedingten Hautproblemen wird die Schwarze Seife zur Hilfe genommen. Aufgrund ihrer Reinheit werden selbst Babys oft mit dieser gewaschen. Die exakten Rezepte zur Herstellung der Seife sind noch heute oft gut gehütete Familiengeheimnisse, doch im Laufe der Jahre wurde die afrikanische Schwarze Seife auch nach Europa und Amerika gebracht und erfreut sich seitdem steigender Beliebtheit.
Wie und woraus wird sie hergestellt?
Die anfängliche Herstellung und Verwendung der Schwarzen Seife fand parallel in vielen verschiedenen Regionen Afrikas statt. Es gibt daher nicht das eine originale Rezept, denn die Bestandteile können sich von Region zu Region unterscheiden. In der Regel besteht der Grundkern der traditionellen Schwarzen Seife aus einer Mischung von Wasser, Asche der Kochbananenschale und Palmöl. Andere Rezepte nutzen zum Beispiel die Asche von Palmenblättern, Kokosnussöl oder Shea Butter. Besonders die Shea Butter ist ein interessanter Bestandteil, da sie in der traditionellen afrikanischen Medizin verwendet wird und sich ihre Anwendung aufgrund von Haut pflegender und heilender Wirkung historisch über mehrere tausend Jahre bis ins alte Ägypten zurückverfolgen lässt.
Palmöl und/oder Kokosnussöl
Asche der Kochbananenschale
Shea Butter
Häufig weitere Bestandteil sind heilende Kräuter, ätherische Öle oder natürliche Düfte. Behauptungen, dass dies keine traditionellen Inhaltsstoffe waren, sondern erst heutzutage hinzugefügt werden sind nicht korrekt und in der Regel Missverständnisse aufgrund der vielen verschiedenen Rezepte der Regionen.
Weitere Bestandteile, wie Shea Butter, Kokosnussöl oder Palmöl werden erhitzt und ebenfalls hinzugegeben. Nun wird das Gemisch für mindestens 24 Stunden durchgerührt, bis die Seife fest wird, an die Oberfläche steigt und abgeschöpft werden kann. Zwei Wochen lang trocknet die Seife bis sie letztendlich fertig ist.
Es sind rein natürliche Prozesse, welche aus Asche und Öl die feste Seife machen und im Gegensatz zu den meisten industriell hergestellten Seifen werde keinerlei chemische Substanzen hinzugefügt.
- Hochwertiges Palmöl/Kokosnussöl
- Asche der Kochbananenschale
- (Asche von Palmenblättern)
- (Asche der Schale der Kakaofrucht)
- Minderwertige pflanzliche und tierische Fette
- Natronlauge/Kalilauge o.ä.
- Chemische Duftstoffe
Mehr Informationen zu den verschiedenen Bestandteilen finden Sie hier.
Das folgende Video gibt einen schönen Einblick in die wirklich traditionelle Herstellung von Schwarzer Seife in einem nigerianischen Dorf. Nigeria ist neben Ghana eines der bekanntesten Länder, in denen Schwarze Seife für europäische und amerikanische Länder hergestellt wird.
Einblick in Herstellung von Schwarzer Seife im Video (Englische Untertitel)
Traditionelle vs. Moderne Schwarze Seife
Heutzutage findet man in Länden und Online-Shops diverse Seifen, welche sich als „Schwarze Seife“ ausgeben. Bei einer kurzen Suche auf Amazon fällt einem schnell das unterschiedliche Aussehen der Seifen auf.
Da stellt sich die Frage: Wo liegt der Unterschied und ist die eine Seife besser als die andere?
Nicht jede moderne schwarze Seife ist allerdings schlechter als die traditionelle. Oft sind nämlich lediglich Pflanzliches Glycerin und andere natürliche Zutaten ergänzt, damit die Seife eine tiefschwarze Farbe, angenehmen Geruch und andere Konsistenz bekommt. Durch die industrielle Herstellung erhält sie Form und den immer selben Geruch.
Im Grunde gilt es auf zwei Dinge zu achten:
Zum Einen die Basis der Seife. Ist Asche von getrockneten Fruchtschalen (z.B. Bananenschalen) zusammen mit hochwertigen Fetten (z.B. Palmöl & Kokosnussöl) die Basis? Oder sind alkalische Chemikalien oft gemixt mit minderwertigen Fetten die Basis?
Zum Anderen, ob die Inhaltsstoffe natürlich sind. Wenn eine Schwarzen Seife Aloe Vera, Honig und Hafer zu ihren Inhaltsstoffen zählt, dann ist sie vielleicht nicht traditionell, aber trotzdem nicht schlechter. Hierbei lohnt es sich eventuell die Inhaltsstoffe einmal kurz zu recherchieren, da gelegentlich auch Fachbezeichnungen für Pflanzen oder Vitamine angegeben sind, welche manchmal chemisch klingen, aber eigentlich ganz harmlos sind. Ein Beispiel hierfür ist Tocopherol, eine u.a. in Pflanzen vorkommende Form von Vitamin-E.
Effekte und Wirkung
Der Schwarzen Seife werden viele heilende Eigenschaften nachgesagt und auch die mittlerweile zahlreichen Anwender berichten von den unterschiedlichsten Effekten. Jedoch sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass besonders unsere Haut sehr individuell und sensibel reagieren kann. Schließen Sie nicht von den positiven oder auch negativen Erfahrungen anderer Menschen auf sich selbst! Diese Erfahrungen (wie auch meine eigene) kann Ihnen als Anhaltspunkt dienen, aber letztendlich müssen Sie selbst ausprobieren, ob Schwarze Seife das Richtige für Ihren Körper ist.
Es folgen einige der positiven Effekte, von denen viele Menschen und/oder wissenschaftliche Studien nach der regelmäßigen Anwendung der Schwarzen Seife berichten:
- Schützt gegen UV-Licht bedingte Alterung der Haut
Antioxidans in der Seife schützen die Haut vor dem Schaden freier Radikaler, welche ein Grund für frühzeitige Alterung der Haut und Falten sind. - Verbessert den Hautton
Die Schwarze Seife stärkt die Haut und verleiht ihr einen gesünderen und strahlenderen Ton. - Lässt Haut Verfärbungen verblassen
Die Seife hilft dabei braune Punkte und Verfärbungen verblassen zu lassen. - Verringert Entzündungen und Haut Irritationen
Schwarze Seife beruhigt die Haut und verringert dadurch Entzündungen und Haut Irritationen, zusätzlich beugt sie der erneuten Entstehung solcher vor. - Hilft dabei Problemhaut zu heilen
Indirekt hilft die Seife gegen Hautprobleme wie Akne, indem sie die den Hauptauslösern Bakterien und übermäßige Ölproduktion der Haut vorbeugt.
Beim Waschen dringt die Schwarze Seife in die oberen Hautschichten ein, um Unreinheiten zu beseitigen. Hierbei werden jedoch nicht direkt Akne und andere Hautprobleme beseitigt, die Seife verhindert vielmehr die überschüssige Öl Produktion der Haut und das bakterielle Wachstum auf der Haut, zwei der Hauptauslöser von Hautproblemen wie Akne und beugt den Problemen somit vor.
Durch diesen Prozess wird die Haut sozusagen von Grund auf gereinigt und „durchgespült“, weshalb es in den ersten 1-2 Wochen nach Anwendungsbeginn so scheinen kann, als würde sich das Hautbild verschlechtern, bis schließlich jegliche Bakterien und Unreinheiten „herausgespült“ wurden und die Haut klar und lebhaft aussieht.
Etwaige negative Effekte treten bei der Verwendung von Schwarzer Seife nur sehr selten auf und sind dann eine allergische Reaktion auf einen der Inhaltsstoffe. Sie äußern sich schlimmstenfalls in Hautrötungen oder leichtem Ausschlag, welcher meist nach wenigen Stunden wieder verschwunden ist.
Die richtige Anwendung macht den Unterschied
Man möchte denken, dass bei der Anwendung von Seife eigentlich nicht viel falsch zu machen ist und für normale Seife mag das auch richtig sein – anders jedoch bei Schwarzer Seife.
Die meisten Erfahrungen mit Schwarzer Seife sind entweder sehr positiv oder sehr negativ. Trotzdem sie vielleicht kein Wundermittel für jeden ist, so sind die meisten negativen Erfahrungen auf die falsche Anwendung, besser gesagt den übermäßigen Gebrauch zurückzuführen. Die Seife enthält pflanzliches Glycerin, welches bei zu häufiger Anwendung die Haut austrocknen und schuppen lässt.
Besonders unsere Gesichtshaut ist sehr empfindlich und so kann es bei einigen Menschen der Fall sein, dass der tägliche Gebrauch der Schwarzen Seife im Gesicht unerwünschte Folgen hat. Beachten Sie daher unbedingt die Informationen und Tipps zur Anwendung auf dieser Seite.
Wundermittel vs. Mythos
Ist Schwarze Seife nun das Wundermittel der natürlichen Hautpflege? Die vielen bemerkenswerten Erfahrungen, von denen im Zusammenhang mit der Seife erzählt wird, sind auf jeden Fall nicht erlogen. Trotzdem muss immer beachtet werden, dass der Körper eines jeden Menschen unterschiedlich reagiert und somit nicht garantiert ist, dass die Schwarze Seife immer funktioniert.
Wie bereits erwähnt spielt auch die richtige Anwendung eine mitunter fundamentale Rolle und kann den Unterschied zwischen reiner, schöner Haut und trockener, schuppiger Haut machen.
Letztendlich sollten Sie ganz einfach selbst den Versuch wagen und die Schwarze Seife ausprobieren. Im schlimmsten Fall sehen sie keine Verbessrungen oder stellen schnell fest, dass sich die Seife nicht gut mit Ihrer Haut verträgt. Im besten Fall allerdings haben sie ein natürliches und günstiges Pflegeprodukt gefunden, dass Ihre Haut zu einem neuen gesunden Strahlen verhilft.